Das Ziel der Gesundheitspolitik auf Bundes- und Landesebene ist die bedarfsgerechte und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung auf ambulanter und stationärer Ebene. Dieses übergeordnete Ziel wird auch im Landkreis Konstanz verfolgt. Im deutschen Gesundheitswesen zeigt sich allerdings ein alarmierender Mangel an qualifizierten Fachkräften. Dies führt dazu, dass in den Arztpraxen und Krankenhäusern zunehmend weniger Personal zur Verfügung steht. In der Folge bestehen in den Krankenhäusern immer wieder Probleme, die notwendigen Schichten besetzen zu können, sodass Stationen zusammengelegt oder – zumindest temporär – Betten geschlossen werden. Die notwendige Konsequenz ist, dass eine gewisse Konzentration der Leistungen und damit der Standorte notwendig ist, um weiterhin Leistungen in hoher Qualität anbieten zu können.

Zudem werden der medizinische Fortschritt und die weitere Entwicklung der Digitalisierung dazu führen, dass mehr Leistungen telemedizinisch angeboten werden können und mehr Eingriffe als heute ambulant durchgeführt werden. Auch dies wird den Konzentrationsprozess stationärer Angebote weiter beschleunigen.

Diese Entwicklung hatte schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie begonnen, war zunächst von dieser überlagert und erfolgt nun verstärkt. Zweifellos war die Pandemie eine Ausnahmesituation, jedoch betraf sie nicht alle Kliniken gleichermaßen. Corona-Patientinnen und Patienten wurden akut hauptsächlich in Schwerpunktkliniken versorgt, da schwere Covid-Verläufe eine hochspezialisierte Behandlung erforderten, die kleine Krankenhäuser in der Regel nicht leisten konnten. Zur Nachversorgung, da die kleineren Häuser mit Operationen „heruntergefahren“ und dort Betten frei waren, wurden während der Pandemie dann Patientinnen und Patienten in die kleineren Häuser verlegt – und dort ohne Zweifel gut versorgt. Generell hat sich aber gezeigt, dass weniger Krankenhäuser, die besser mit Personal und Geräten ausgestattet sind, eine effizientere Versorgung ermöglichen.

Mitunter kann die Reduktion von Standorten zu geringfügig längeren Anfahrtswegen führen. In den meisten Fällen hält sich dies jedoch im Rahmen weniger Minuten. Zudem wurde im Rahmen der Erstellung des Medizinkonzepts des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz mit Schwerpunkt drauf geachtet, dass sämtliche Leistungen wohnortnah angeboten werden. Das Medizinkonzept sieht daher weiterhin zwei Akutkrankenhäuser mit einem breiten und spezialisierten Versorgungsangebot vor. Zusätzlich gibt es bereits vorhandene, ergänzende, ambulante Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden. Mit der Erweiterung ambulanter OP-Zentren wurde darüber hinaus eine Lücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung geschlossen. Damit ist der Landkreis Konstanz für die Zukunft gut aufgestellt.

Wesentlich für eine zukunftsfähige Krankenhausversorgung ist auch, dass moderne Arbeitsplätze angeboten werden können, damit Mitarbeitende sich entscheiden, an einem Standort und damit die Versorgung sicherstellen zu wollen. Im Rahmen des Medizinkonzepts, das zwei moderne Standorte innerhalb des Landkreises vorsieht, wird dies sichergestellt.

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